Höre meine Stimme – Gedanken zur Woche

(18.5.20) Not lehrt beten. Das hat jeder schon gehört. Es muss sich gar nicht immer um materielle Not handeln. Es kann auch die Angst vor Krankheit, vor einer Diagnose, Angst um die berufliche Existenz oder die Zukunft allgemein sein, die Menschen zum Beten bewegt. Selbst viele, die gar nicht an Gott glauben, werden sich schon einmal dabei ertappt haben: Gott, wenn es dich gibt, dann hilf mir. Höre mich! Ganz gleich, wer du bist und was ich von dir halten soll.
Der kommende Sonntag heisst im Kirchenjahr Exaudi; Höre Herr mein Rufen, bedeutet das. Es ist ein Vers aus dem 27. Psalm. Insgesamt heisst es: Höre Herr mein lautes Rufen, sei mir gnädig und erhöre mich.
Da wendet sich jemand an Gott, der auf ihn vertraut. Viel von Feinden ist die Rede und davon, dass der Beter sich in jeder Situation auf Gott verlassen will. Gleich zu Anfang heisst es: Der Herr ist mein Licht und meine Rettung, vor wem sollte ich mich fürchten? Der Herr ist meines Lebens Kraft, vor wem sollte ich mich erschrecken? Der Psalm endet mit den Worten: Hoffe auf den HERRN. Sei stark, dein Herz sei unverzagt. Hoffe auf den HERRN.
Viele Bibelworte auf einmal. Alte, uralte Worte, aber mit einer schönen Sprachmelodie. Man muss sie öfters lesen und man merkt es. Auch wenn wir heute anders sprechen, Gefühle anders formulieren, jeder weiss, was gemeint ist. Gott begleitet uns durch die Zeiten. Er hört uns. Wir müssen ihn nur darum bitten.                                                     Torsten Amling